Mehr als 20 Jahre ist es her, dass der Film „Knockin´on Heaven´s Door“ von Thomas Jahn und Til Schweiger die Kinos und Kassen füllte. Jetzt kommt die Geschichte als Musical in einer Inszenierung von Gil Mehmert auf die Bühne. Aktuell laufen die Proben, die deutsche Tryout Produktion feiert am Donnerstagabend an der Folkwang Universität der Künste Premiere.
Knockin´on Heaven´s Door: Von der Leinwand auf die Bühne
Dienstagmorgen. Probe im Pina Bausch Theater. Auf der Bühne fliehen zwei sterbenskranke Patienten aus dem Krankenhaus. Zwei Scheinwerfer, gehalten von zwei Darstellerinnen im Blaumann, ein Lenkrad und ein Rückspiegel – fertig ist das Fluchtauto. Hinzu kommt eine große Leinwand, über die eine Straße hinwegzieht. Schon in den ersten Szenen (Fotos: Elsa Wehmeier) der Probe wird deutlich: Die Geschichte des Kinoerfolgs wird auf der Bühne mit einfachen und einfallsreichen Mitteln lebendig.
Tryout Premiere in Essen
Anders als die erste Tryout Produktion „Goethe! Auf Liebe und Tod“ im vergangenen Jahr, hat „Knockin´ on Heaven´s Door“ einen kleineren, intimeren Rahmen. Nur 100 Zuschauer finden im Pina Bausch Theater Platz und sind ganz nah dran am Geschehen. Elf Darstellerinnen und Darsteller – allesamt Studierende der Folkwang Universität – und sechs Musiker bringen die Geschichte auf die Bühne. „Sehr pur und rough“ wird die Musicalfassung des Kinofilms werden, erklärt Regisseur Gil Mehmert, der gemeinsam mit Chris Silber auch das Buch für die Bühnenversion geschrieben hat.
Wie der Film, erzählt das Musical die Geschichte von dem krebskranken Rudi Wurlitzer und dem Draufgänger Martin Brest, der an einem inoperablen Hirntumor leidet. Die beiden begegnen sich auf der „Abnippelstation“ eines Krankenhauses. Bei einer Flasche Tequila beschließen sie, dort auf keinen Fall ihren Lebensabend verbringen zu wollen. Als Martin erfährt, dass Rudi noch nie am Meer gewesen ist, ist schnell entschieden, dies zu ändern. Kurzerhand klauen sie aus der Tiefgarage des Krankenhauses ein Auto und machen sich auf den Weg. Dabei ahnen sie nichts von der einen Million Euro im Kofferraum des Wagens. Das Geld gehört Gangster Frankie – im Musical eine Frau in bester „Kill Bill“-Manier – und bald darauf sind ihnen nicht nur deren Handlanger Abdul und Henk auf den Fersen, sondern auch die Polizei. Trotz aller Hindernisse verlieren sie nie ihr Ziel aus den Augen: das Meer zu sehen, bevor sie sterben…
Der Stoff, aus dem Musicals sind
„Es ist eine schöne Story für ein Musical“, ist Gil Mehmert überzeugt. Die Geschichte von einer außergewöhnlichen Freundschaft, von der Suche nach dem Sinn des Lebens, von Liebe, Tod und Abschied verbindet Tragik und Komik und scheint wie gemacht für die Bühne. Die Musik dazu komponierten Alex Geringas und Joachim Schlüter. Herausgekommen sind Songs abseits vom klassischen Musicalstil, die – so Mehmert – „sehr heutig“ klingen. Das, was während der Proben zu hören ist, kommt jedenfalls sehr rockig rüber und macht Lust auf einen Musical-Roadtrip zum Meer.
Das Musical „Knockin´on Heaven´s Door“ feiert am Donnerstag, 21. Juni, um 19.30 Uhr Premiere. Weitere Vorstellungen gibt es am 22., 23., 25., 26., und 27. Juni jeweils um 19.30 Uhr im Pina Bausch Theater. Weitere Infos gibt es hier.